Erfahrungsbericht einer Klientin, die es durch Hypnose geschafft hat,
ein Leben lang Rauchfrei zu bleiben.
Quelle YT: "Rauch frei durch Hypnose? | Rundum gesund" vom 22.12.2020
Lesedauer: 3min
Redakteurin:
Morgens mit dem ersten Kaffee, mittags nach dem Essen, abends bei einem Glas Wein und immer wieder zwischendurch. Überall gehörte für Anja ganz selbstverständlich eine Zigarette dazu und dass mehr als 30 Jahre lang.
Anja:
Für mich war die Zigarette oft vermeintlich auch ein Stressabbau. Was für mich zur Lebensqualität dazugehört hat. Die Zigarette hat mir auch ein stück weit Sicherheit gegeben. Deswegen denke ich, bin ich auch an der Zigarette hängen geblieben.
Redakteurin:
12 bis 14 Zigaretten waren es pro Tag. Heute ist Anja rauchfrei durch Hypnose. Denn Anja wusste, allein schafft sie es nicht. Durch Internetrecherche ist sie auf Hypnosecoaching zur Rauchentwöhnung gestoßen. Normal findet die Raucherentwöhnung meistens in zwei Sitzungen statt. So war es auch bei Anja.
Jeder kann es schaffen, dauerhaft Rauchfrei zu bleiben.
Anja:
Die Motivation kam eher von meinen Kindern, von meiner Familie, die haben einfach Angst um mich gehabt, weil man ja weiß, was Rauchen alles mit einem anstellen kann, dass man da so krank wird. Und das war so die Hauptmotivation.
Redakteurin:
In einem Vorgespräch lernt der Hypnotiseur seine Klientin und ihr Verhältnis zum Rauchen kennen, ihr Suchtverhalten, Gewohnheiten im Alltag und die Beweggründe aufzuhören.
Hypnotiseur:
Und gibt es noch irgendwelche Aspekte in Ihrem Leben, denen Sie sehr viel Wert beimessen?
Anja:
Also meine Familie an erster Stelle, oder wenn ich mal was Ernte kann im eigenen Garten.
Redakteurin:
Stichworte, die Klienten ihm in diesem Vorgespräch geben, nutzt der Hypnotiseur dann bei der Hypnose. Bei Anja haben sich für den Therapeuten die Schlüsselbegriffe Familie und Garten herauskristallisiert.
Die Erfolgschancen, dauerhaft Rauchfrei zu bleiben, liegen bei 85%.
Hypnotiseur:
Der Klient:in wird erstmal in einen Entspannungszustand überführt, so dass der bewusste Verstand einfach weitestgehend ausgeblendet wird. Und dann hat die Klientin quasi einen viel tieferen Zugang zu ihren inneren Erfahrungen, Bilder, Möglichkeiten, was sonst ungenutzt in uns drin liegt.
„Und da ist dieser Raum in deinem Herzen, Raum für etwas Neues in dir. Vielleicht sogar ein Raum für deinen Garten.“
Anja:
„Dann kann was Großes, Buntes entstehe.“
Hypnotiseur:
„Genau, dann kann was Großes und Buntes entstehen. Eine Wahrnehmung, die dir so viel mehr geben kann, als es das Rauchen jemals könnte. Dann ist kein Platz mehr ist, für etwas nebliges oder rauchartiges.“
Redakteurin:
Was genau bei einem Menschen unter Hypnose geschieht, ist nicht vollständig bekannt. Neuropsychologische Untersuchungen zeigen, dass die für Gefühle und Fantasie zuständigen Gehirn Areale im Trance Zustand sehr aktiv sind, so als würde man tatsächlich gerade etwas sehen, fühlen oder erleben.
Anja:
Es ist so eine Art Tiefentspannung in der ich mich, nur mit mir selbst auseinandersetze.
Redakteurin:
Damit arbeitet der Hypnocoach. Er versucht unbewusste Verknüpfungen zwischen dem Rauchen und positiven Emotionen aufzulösen.
Es wird eine spezielle Trancesprache verwende, um den „rationalen“ Verstand zu umgehen und direkt mit dem Unterbewusstsein sprechen zu können.
Hypnotiseur:
Wir benutzen eine gewisse Trancesprache. Wir erleichtern das Erleben des Klienten:in durch bestimmte Wörter. Wir können mit Implikationen arbeiten. Wir sagen zum Beispiel „noch nicht“ oder „bald“. Es sind alles Wörter, die der bewusste Verstand nicht abwehren kann. Weil was ist schon „bald“. Jedoch braucht niemand Angst vor Hypnose zu haben. Das Unterbewusstsein wird nur die Suggestionen annehmen, die der eigenen Person nicht schaden.
Es geschieht also nichts, gegen den eigenen Willen.
Redakteurin:
Nach rund einer Dreiviertelstunde holt er seine Klientin zurück in die Realität. Direkt nach der ersten Sitzung passierte etwas mit Anja.
Anja:
Als ich mich dann ins Auto gesetzt habe, ich habe davor im Auto geraucht, hat es im Auto nach Rauch gestunken und es hat mich dann so berührt, negativ berührt. Ich habe dann weinen müssen. Ich habe gedacht „Oh Gott, was habe ich mir und meinen Kindern eigentlich die ganzen Jahre angetan“. Und dann war klar, dass ich keine mehr rauchen werde.
Redakteurin:
Zu den möglichen Langzeitfolgen von Zigarettenkonsum zählen chronische Bronchitis, Herz-Kreislauf und Krebserkrankungen. Vor allem ihre Töchter sorgten sich um die Gesundheit der heute 49-jährigen.
Tochter von Anja:
Ich wusste zwar, dass es für meine Mama wie so eine Pause war, wenn sie geraucht hat, aber ich wusste halt auch, wenn sie reinkommt, dann riecht es nach Rauch und für mich war das immer eine Gefahr, wenn sie rauchen war, weil ich das immer mit Krankheit in Verbindung gebracht habe, schon seit ich klein bin.
Ich möchte meine Freiheit nie wieder aufgeben müssen.
Redakteurin:
Von einigen Schäden erholt sich der Körper eines langjährigen Rauchers wie Anja wieder. Der Sauerstoff Spiegel im Blut normalisiert sich, die Lunge
reinigt sich allmählich wieder und die Immunabwehr verbessert sich. Auch das Risiko für einen Herzinfarkt oder verschiedene Krebserkrankungen wird immer geringer, je länger der Rauchstopp anhält. Anja ist nun knapp ein Jahr rauchfrei. Der Kostenpunkt 300 Euro Geld, das sie sonst für rund 40 Schachteln Zigaretten ausgegeben hätte.
Anja:
Also jetzt im Moment bin ich der festen Überzeugung, dass ich das in meinem Leben nicht mehr brauch, weil ich es, glaube ich, auch persönlich als Niederlage empfinden würde, wenn ich es wieder anfangen würde. Dies würde außerdem meine Familie sehr enttäuschen.